Der Messias
Am 25. September 2010 fand in der Gethsemanekirche die Aufführung des 1741 entstandenen Oratoriums „Messias“ von Georg Friedrich Händel statt. Die Darbietung und vor allem die chorische Leistung wurden von den Zuhörern begeistert gefeiert, sodass nach dem wundervollen „Amen“-Chor das „Halleluja“ wiederholt werden musste, zur enthusiastischen Freude der lauschenden Menschen.
Der „Messias“ ist ein monumentales Werk und unter den großen Oratorien Händels das wohl bekannteste. Beide Aspekte sind für Chor, Orchester und Solisten gleichermaßen eine ungeheure Herausforderung. Ihr stellten sich die vier Solisten, Bianca Reim (Sopran), Thomas Nauwartat (Altus), Friedemann Hecht (Tenor), Matthias Jahrmärker, mit ihren ausdruckstarken, fein nuancierten Stimmen, das neue barockorchester berlin mit seinen hervorragend gespielten, klangvollen Instrumenten und der Konzertchor mit großem Ernst, mit Freude und Hingabe. Solisten (erinnert sei an das Duett „Er weidet seine Schafe“ oder die Arie „Ich weiß, dass mein Erlöser lebet“), Chor (beispielsweise „Wahrlich, wahrlich“ oder eben „Halleluja“) und Instrumente (die weit mehr waren als nur Begleitung) fanden sich zusammen zu einem harmonischen Ganzen, das in dem gewaltigen „Amen“ am Schluss gipfelte, von dem Stefan Zweig sagt: „’Amen’, diese zwei knappen, raschen Silben, sie fasste Händel nun, um aus ihnen ein klingendes Stufenwerk bis in den Himmel zu bauen. Den einen Stimmen warf er sie zu und den andern im wechselnden Chore … und wie Gottes Atem fuhr seine Inbrunst in dieses Ausklangswort seines großen Gebetes, dass es weit ward wie die Welt und voll ihrer Fülle …“
Christel Dobencker